Verantwortung
Conzzeta ESG Roadmap
Conzzeta strebt nach einer nachhaltigen Wertschöpfung. Dazu gehört die angemessene Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) in den Führungsprozessen und die transparente Kommunikation. Im Rahmen einer von der Konzernleitung verabschiedeten dreistufigen Roadmap erfolgte 2017 eine interne Bestandsaufnahme. Darauf aufbauend wurde 2018 eine sogenannte Wesentlichkeitsanalyse erstellt mit Publikation der für die Gruppe wesentlichen Themen im Geschäftsbericht 2018. Im dritten Schritt wurde 2019 für diese wesentlichen Themen ein ESG Berichterstattungskonzept entwickelt.
Conzzeta ESG Berichterstattungskonzept
Das Conzzeta ESG Berichterstattungskonzept basiert auf einer detaillierten Analyse in allen Geschäftsbereichen und beschreibt die Herangehensweise für eine konsistente Berichterstattung zu jedem wesentlichen Thema. Erfasst wurden dabei die wichtigsten Aspekte wie Chancen und Herausforderungen, Ambitionen, der grundsätzliche Managementansatz sowie Indikatoren für die Messung des Ist-Zustands und von Verbesserungen.
Für die Erarbeitung des Berichterstattungskonzepts wurden in einer ersten Phase unter Einbezug der Konzernleitung für jedes wesentliche Thema die langfristigen Absichten und Ambitionsniveaus festgelegt. In einer zweiten Phase wurde eine umfassende Bestandsaufnahme zur Ermittlung der bisherigen Managementansätze und Aktivitäten durchgeführt. Dies beinhaltete auch die Prüfung der Datenverfügbarkeit für gruppenweite ESG Indikatoren. In der dritten Phase wurden die Ergebnisse konsolidiert und ein Implementierungsplan ausgearbeitet.
Ein wichtiger Bestandteil des Berichtskonzepts sind die prinzipiellen Managementansätze für jedes wesentliche Thema. Sie definieren, auf welcher Ebene ein Thema bearbeitet wird: auf Gruppenebene, von der Gruppe moderiert oder primär auf Ebene der Geschäftseinheiten.
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Wesentliches Thema |
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Ansatz 1 |
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Ziel |
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Ökologische Aspekte |
Energie & Klimawandel |
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2 |
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Reduzierung der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs im Unternehmen, in der Lieferkette und bei den Produkten, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen. |
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Ökologische Aspekte |
Chemikalien in der Produktion |
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3 |
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Minimierung potenziell gefährlicher Auswirkungen von Chemikalien. |
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Ökologische Aspekte |
Langlebigkeit & Kreislauffähigkeit |
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3 |
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Verlängerung der Produktlebensdauer soweit wie technisch und wirtschaftlich machbar sowie gleichzeitig kontinuierliche Investitionen in die Umwandlung in eine Kreislaufwirtschaft. |
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Soziale Aspekte |
Produktsicherheit |
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3 |
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Vermeidung von negativen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf Gesundheit und Sicherheit und Förderung von Produkten mit neutralen oder positiven Gesundheits- und Sicherheitseigenschaften. |
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Soziale Aspekte |
Arbeitsbedingungen |
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1 / 3 |
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Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit und Bereitstellung einer sicheren, gesunden und attraktiven Arbeitsumgebung. |
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Soziale Aspekte |
Vielfalt & Integration |
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1 |
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Förderung von Vielfalt und Integration durch Erhöhung oder Beibehaltung der Vielfalt in Bezug auf Geschlecht, Alter und ethnischen/kulturellen Hintergrund. |
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Ökonomische Aspekte |
Innovation |
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2 |
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Förderung nachhaltiger Innovationen mit langfristigen Werten für Gesellschaft, Ökologie und Wirtschaft. |
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Ökonomische Aspekte |
Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells |
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2 |
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Sicherung der langfristigen Tragfähigkeit von Geschäftsmodellen durch die Verankerung langfristiger Perspektiven und Megatrends in Strategie- und Entscheidungsfindungsprozessen. |
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Ökonomische Aspekte |
Wirtschaftliche Leistung |
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2 |
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Aufrechterhaltung einer gesunden wirtschaftlichen Verfassung des Unternehmens. |
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1 Ansatz: 1) Gruppe 2) Von Gruppe moderiert 3) Geschäftsbereiche
Ergebnisse
Die Konzernleitung hat im Verlauf des Projekts spezifisch für jedes wesentliche Thema Führungsansatz, Ambition, Ziel und die nächsten Schritte für die Umsetzung verabschiedet. Bei den Themen Innovation und Langlebigkeit & Kreislauffähigkeit strebt Conzzeta langfristig eine Vorreiterrolle an. Für das umfassende Thema Klimawandel & Energie wurden für 2020 zusätzliche Ressourcen für die Umsetzung eingeplant, unter anderem für die Erhebung des CO2-Fussabdrucks bei ausgewählten Produktionsstätten von Bystronic und FoamPartner. Zudem hat die Konzernleitung entschieden, das Thema Langlebigkeit & Kreislauffähigkeit in den Produktmanagements- und Innovationsprozessen verstärkt weiter zu berücksichtigen.
Nächste Schritte
Aufgrund der am 9. Dezember 2019 kommunizierten strategischen Neuausrichtung wurde die Umsetzung des ESG Berichterstattungskonzepts, die mit dem vorliegenden Geschäftsbericht 2019 hätte beginnen sollen, gestoppt. Im Rahmen einer Neupriorisierung ist 2020 eine Überprüfung der wesentlichen Themen bei Bystronic als eigenständiges Unternehmen sowie die Erhebung des CO2 Fussabdrucks am Standort Niederönz von Bystronic vorgesehen. Die nicht fortgeführten Geschäftsbereiche haben mit der 2018 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse und dem 2019 erarbeiteten detaillierten Berichterstattungskonzept fundierte Grundlagen gelegt.
Entwicklungen in den Geschäftsbereichen
Der Geschäftsbereich Outdoor (Mammut) engagiert sich seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit. Seit über zehn Jahren ist das Unternehmen Mitglied der Fair Wear Foundation und publiziert in diesem Zusammenhang seit 2009 einen Social Report. 2018 wurde zudem die Nachhaltigkeitsstrategie «WE CARE» zur verstärkten Berücksichtigung sozialer und ökologischer Anliegen lanciert. Sie umfasst vier Schwerpunkte in den Bereichen ressourcenschonende und sozial verantwortliche Produktion, Tierwohl sowie die Minimierung von Schadstoffen in den Lieferketten und Produkten.
Zudem unterzeichnete das Unternehmen im Dezember 2018 die UN Fashion Industry Charter for Climate Action. Darin verpflichtet sich Mammut zu einer
CO2 Reduktion von 30% bis 2030. Weiter wird bis 2050 «Netto 0» angestrebt – eine fortführende, strikte CO2 Reduktion, die den Forderungen des Pariser Klimaabkommens von 2015 entspricht. Im Zuge dieser Bekenntnisse arbeitet Mammut mit finanzieller Unterstützung von Conzzeta auch mit der Schweizer Gletscherinitiative zusammen, einem politischen Vorstoss, der die Verankerung der CO2 Reduktionsziele in der Schweizer Bundesverfassung anstrebt.
Reduktion klimaschädlicher Emissionen
Zur Erfüllung der ehrgeizigen Reduktionsziele hat Mammut 2019 den sogenannten CO2 Fussabdruck erhoben. Das Emissionserhebungsverfahren wurde mit externer Unterstützung entsprechend dem Greenhouse Gas Protocol durchgeführt. Dieses unterscheidet bei der Emissionsprüfung drei verschiedene Ebenen, die als Scope 1 (direkt beim Unternehmen), 2 (indirekt durch zugekaufte Energie) und 3 (indirekt bei der Produktherstellung und -nutzung) kategorisiert werden. Die Datenerhebung umfasst somit die CO2 Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg und für das ganze Sortiment.
Für das Jahr 2018 betrug der CO2 Fussabdruck von Mammut 58’000 t CO2Äquivalente. Das entspricht circa 15’500 Personenfahrzeugen, die im Dauerbetrieb während eines Jahres gefahren werden, oder dem 27’000 fachen durchschnittlichen Energieverbrauch eines Haushalts pro Jahr. Rund 95% dieser Emissionen entfielen dabei auf Scope 3, vorwiegend in der Produktherstellung (rund 72% der totalen CO2 Emissionen). Die Scope 1 und Scope 2 Emissionen fielen in der Gesamtbilanz mit rund 5% gering aus.
Basierend auf diesen Erkenntnissen plant Mammut für die Reduktion der Scope 3 Emissionen 2020 die Erarbeitung konkreter und effektiver Massnahmen bei der Produktherstellung und der Nutzung durch die Kunden.