Geschäftsbericht 2018

Lagebericht Gruppe

Profitables Wachstum

Die Conzzeta Gruppe erzielte 2018 mit CHF 1ʼ782,8 Mio. ein Umsatzwachstum von 20,2%. Der Betriebsgewinn (EBIT) betrug CHF 146,8 Mio. mit einer EBIT-Marge von 8,2% nach CHF 114,4 Mio. bzw. 7,6% im Vorjahr (bereinigt um Veräusserungsgewinn). Im Jahresverlauf entwickelte sich das Marktumfeld nach einem starken Beginn regional und je nach Tätigkeitsgebiet zunehmend uneinheitlich. Die Gruppe erzielte Fortschritte bei der Umsetzung der strategischen und operativen Initiativen. Es bedarf aber weiterer Anstrengungen zur nachhaltigen und breiter abgestützten Verbesserung der Profitabilität.

Auf vergleichbarer Basis, das heisst zu konstanten Wechselkursen und bereinigt um Änderungen im Konsolidierungskreis, konnte der Nettoumsatz um 10,4% gesteigert werden, nach 14,3% im Vorjahr. Nach einem ausserordentlich starken Jahresbeginn in einem für Investitionsgüter sehr freundlichen Geschäftsumfeld und begünstigt durch die Auslieferung verschiedener Grossaufträge im Segment Glass Processing sowie erfolgreicher Produkteinführungen im Segment Outdoor verlangsamte sich die Umsatzentwicklung im Jahresverlauf deutlich. In Asien und insbesondere in China wirkten sich die zunehmenden geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten nachteilig aus. Dank des robusten Geschäftsgangs in Europa und Amerika gelang es jedoch, den Nettoumsatz im 2. Halbjahr gegenüber der starken Vorjahresperiode nochmals um 8,1% zu steigern, allerdings bei rückläufiger Marge auf Grund einer markanten Abschwächung im Segment Chemical Specialties. Das Jahresergebnis legte auf Stufe EBIT im Jahresvergleich bereinigt um den CHF 8,8 Mio. Veräusserungsgewinn im Segment Chemical Specialties im Jahr 2017 überproportional um 28,3% zu. Die Rendite auf den betrieblichen Nettoaktiven betrug 23,1%, nach bereinigt 19,5% im Vorjahr. Auf hohem Niveau entwickelte sich der Auftragseingang für die Investitionsgüter zum Jahresende hin schwächer, über das ganze Jahr legte er um 5,8% zu. Der Auftragsbestand lag dabei im Segment Sheet Metal Processing leicht über und im Segment Glass Processing leicht unter Vorjahr.

Internationalisierung

Marktorientierung und die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten gehören seit Anfang 2016 zu den vier Prioritäten der Gruppe. Aufbauend auf einer soliden Präsenz in Europa geht es dabei um die Realisierung von Wachstumschancen und die geografisch breitere Verankerung zum Ausgleich unterschiedlicher regionaler Konjunkturschwankungen und Marktzyklen. In der Region Amerika gelang 2018 mit einem Plus von 23,7% eine markante Umsatzausweitung, hauptsächlich operativ dank Wachstumsinitiativen in den Segmenten Sheet Metal Processing und Glass Processing. Auch in Europa und Asien legte der Umsatz um 22,1% bzw. 14,5% zu, doch hatte in diesen Regionen neben operativen Leistungssteigerungen die Übernahme von Otto Bock Kunststoff per 1. September 2017 einen vergleichsweise grösseren Einfluss.

Seit Einführung der Internationalisierungsstrategie per Januar 2016 hat der Umsatz in den definierten Wachstumsregionen Asien und Amerika gegenüber Ende 2015 um 80,2% zugenommen. Vom Nettoumsatz 2018 entfielen 54,1% auf Europa, 27,6% auf Asien und 18,3% auf Amerika. Im Berichtsjahr wurden Massnahmen zur Stärkung der Präsenz und Handlungsfähigkeit in den Regionen konsequent weitergeführt. So erfolgte im Segment Sheet Metal Processing der Spatenstich für ein Montagewerk und ein Experience Center in den USA, und im Segment Chemical Specialties wurde für den Geschäftsbereich FoamPartner im Kontext der Integration von Otto Bock Kunststoff eine erneuerte regionale Führungsstruktur implementiert.

Strategische Initiativen

Die Umsetzung der Wachstumsstrategien wurde 2018 fortgeführt. Im Segment Sheet Metal Processing erfordert die konsequente Umsetzung laufend Anstrengungen und Investitionen für den Ausbau der Marktpräsenz sowie die Entwicklung neuer Lösungen und Produkte, insbesondere auch im Bereich der Automation. Dafür wurde die Präsenz in verschiedenen Ländern Asiens und Europas ausgebaut und verschiedene Innovationen vorgestellt. Im Berichtsjahr erfolgten die Übernahmen der beiden italienischen Unternehmen TTM Laser S.p.A. mit Anwendungen für das dreidimensionale Bearbeiten von Rohren und Profilen sowie Antil S.p.A. (70%) als Spezialist für das automatisierte Be- und Entladen von Blechbearbeitungssystemen und entsprechende Lagersysteme.

Im Segment Chemical Specialties konnte im Geschäftsbereich FoamPartner die Integration von Otto Bock Kunststoff wie geplant weitgehend abgeschlossen werden. Die Implementierung der regionalen Führungsstruktur erforderte in einem herausfordernden Marktumfeld diverse Anpassungen mit zum Teil nicht geplanten Kostenfolgen. Zudem verschlechterte sich gegen Ende Jahr das Geschäftsumfeld im Automobilsektor, was zu einer unbefriedigenden Ertragssituation geführt hat. Zur Realisierung des Margenpotenzials hat der Verwaltungsrat 2018 unter anderem einen Plan zur Optimierung der Produktionsinfrastruktur über die nächsten zwei bis drei Jahre genehmigt. Der Geschäftsbereich Schmid Rhyner sicherte sich 2018 mit der Übernahme der ISAtec GmbH die Technologie für die unter dem Produktnamen WESSCO POLAR vertriebenen Metallicfarben mit innovativen Möglichkeiten bei der Gestaltung hochwertiger Verpackungen.

Das Segment Outdoor machte 2018 weitere Fortschritte bei der Umsetzung des 2016 gestarteten und auf fünf Jahre angelegten Strategieprogramms. Neben der deutlichen Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis stimmt die klare Verbesserung der Bruttomarge zuversichtlich, dass die finanzielle Performance über die verbleibende Laufzeit von zwei Jahren weiter verbessert werden kann. Dabei steht eine deutliche Volumen- und Umsatzausweitung im Vordergrund, um die Kosten zu absorbieren, die für den Aufbau der erfolgskritischen Kompetenzen in den Bereichen Digitalisierung, Retail und Design sowie beim personellen Ausbau in den internationalen Märkten angefallen sind.

Dem Segment Glasbearbeitung schliesslich gelang 2018 eine weitere deutliche Leistungsverbesserung gegenüber Vorjahr. Nicht zuletzt deshalb konnte am 25. Januar 2019 die Unterzeichnung einer bindenden Vereinbarung zur Veräusserung des Segments Glasbearbeitung an die finnische Glaston Corporation mit Sitz in Helsinki für EUR 68 Mio. (CHF 78 Mio.) Enterprise Value bekannt gegeben werden. Ein Kernpunkt der Konzernstrategie von Conzzeta ist der Ausbau oder die Sicherstellung von führenden Marktpositionen in sämtlichen Geschäftsbereichen als Voraussetzung für eine nachhaltige Wertschöpfung. Gemeinsam mit Glaston eröffnen sich dem Segment Glasbearbeitung diesbezüglich neue Perspektiven und Conzzeta kann sich unter dem Vorbehalt des Abschlusses der Transaktion auf die Weiterentwicklung der verbleibenden Segmente konzentrieren.

Operative Verbesserungen und Business Excellence

Alle Segmente orientieren sich am Anspruch der Gruppe, über die Geschäftszyklen hinweg ein Umsatzwachstum von über 5%, eine EBIT-Marge von 8% bis 10% sowie eine Verzinsung der betrieblichen Nettoaktiven von über 15% zu erzielen. 2018 hat das Segment Sheet Metal Processing diese Vorgabe übertroffen, und die Segmente Outdoor und Glass Processing haben deutliche Fortschritte gemacht, blieben jedoch noch unter der Gruppenaspiration. Allerdings erfordern das anspruchsvoller gewordene Geschäftsumfeld, die weiter herausfordernde Wettbewerbslage und die strukturelle Währungsentwicklung in allen Geschäftsbereichen weiterhin Anstrengungen, mit innovativen, marktgerechten und zukunftsorientierten Produkten und Lösungen die Margen zu halten respektive auszubauen.

Gleichzeitig sind kontinuierliche Anstrengungen zur Verbesserung der Produktivität und Effizienz notwendig. Dafür wurde 2016 Business Excellence (BEX) als eine der vier Prioritäten der Gruppe definiert und 2018 der Aufbau des gruppenweiten BEX-Programms weitgehend abgeschlossen. Im Rahmen eines gruppenweit geltenden Organisationsmodells geht es nun darum, in allen Geschäftsbereichen gesamtheitliche und kontinuierliche Verbesserungen umzusetzen. Die Steuerung der BEX-Projekte erfolgt auf Grundlage von Six-Sigma- und Lean-Methoden. Ende 2018 umfasste das Portfolio rund ein Dutzend Initiativen, und drei Projekte waren bereits abgeschlossen.

Der Aufbau des BEX-Programms war mit gewissen Anlaufkosten verbunden, doch wird von den Initiativen über die kommenden Jahre ein signifikanter Ergebnisbeitrag erwartet. Als Voraussetzung dafür unternimmt die Gruppe erhebliche Anstrengungen zur Ausbildung von sogenannten Black Belts und Green Belts. Die so geschulten Mitarbeitenden werden weltweit in BEX-Initiativen eingesetzt und unterstützen die Geschäftsbereiche, um flexibel und zeitnah auf neue Bedürfnisse reagieren zu können. Die BEX-Organisation ermöglicht den internationalen, bereichsübergreifenden Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch, und die Resultate der BEX-Initiativen werden systematisch gemessen, um die Nachhaltigkeit der Prozessoptimierungen zu gewährleisten.

Personalentwicklung und Schlüsselkompetenzen

Personalentwicklung war 2016 ebenfalls als eine der vier Prioritäten der Gruppe definiert worden. Entsprechend wurden im Berichtsjahr weitere Massnahmen zur Umsetzung durchgeführt. Vor dem Hintergrund der bestehenden Wachstumsstrategie und der operativen Herausforderungen besteht das Ziel in der Stärkung der Führungskompetenzen und der Förderung interner Nachfolgeregelungen in Führungspositionen. Die 2017 ausgerollten Gruppenkompetenzen als strategisch relevante Schlüsselfähigkeiten für die Weiterentwicklung der Leistungs- und Erfolgskultur (siehe Kapitel Strategie) sind inzwischen als Teil der Führungsschulung etabliert und integraler Teil der Leistungs- und Potenzialbeurteilung von Führungskräften.

Das Talent Development Programm mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Geschäftsbereichen und allen Regionen wurde 2018 zum zweiten Mal durchgeführt und der dritte Zyklus wurde im Februar 2019 gestartet. Erfreulicherweise konnte 2018 ein steigender Anteil frei werdender Positionen mit internen Kandidatinnen und Kandidaten besetzt werden. Für die rund 80 Angehörigen des Global Management Teams (GMT) wurde im Januar 2019 ein Leadership Programm in Zusammenarbeit mit einem renommierten Ausbildungspartner lanciert. Vor dem Hintergrund des sich schnell wandelnden Geschäftsumfelds liegt der Schwerpunkt dieser Weiterbildungsmassnahme auf den Themen Digitalisierung, Kundenfokus und Problemlösungskompetenz.

Für die Angehörigen des GMT wurde 2018 das Vergütungssystem gruppenweit harmonisiert, basierend auf einer systematischen Bewertung und Einstufung der relevanten Führungsfunktionen in den Geschäftsbereichen und im Konzernstab. In diesem Kontext wurde teilweise auch die Vergütungsstruktur angepasst und Anfang 2018 ein Teil der variablen Vergütung in Form von Aktien ausgerichtet, die über drei Jahre gesperrt sind. Der neue «Long-Term Incentive Plan» stärkt die Attraktivität von Conzzeta und der Geschäftsbereiche als Arbeitgeber und fördert die Identifikation der Mitarbeitenden mit den Interessen der Aktionäre.

Risk Management und unternehmerische Verantwortung

Conzzeta verfolgt eine langfristig ausgerichtete, wertorientierte Unternehmensführung. Dies erfordert neben unternehmerischem Verhalten und konsequenter Ausrichtung auf Innovation und nachhaltigen Kundennutzen den sorgfältigen Umgang mit Risiken, die lückenlose Befolgung der im Verhaltenskodex verbindlich festgeschriebenen Verhaltensnormen sowie die angemessene Berücksichtigung der Interessen sämtlicher Anspruchsgruppen. 

Zum dritten Mal wurde im Berichtsjahr das Prüfprogramm der 2015 eingeführten Internen Revision über den vollen Jahreszyklus hinweg umgesetzt. Das Instrumentarium bewährt sich und hilft, Kontrollstandards sowie kontinuierliche operative Verbesserungen umfassend zu realisieren. Erneut hat der Verwaltungsrat 2018 eine konzernweite, integrale Risikobeurteilung vorgenommen, basierend auf dem Managementreporting und dem separaten Konzernrisikobericht, der den Prozess der Risikokontrolle sowie die grössten Risiken beinhaltet. Der Risikoprozess ist in der ganzen Gruppe eingeführt und umfasst die Identifikation, Bewertung und qualitative Einschätzung der operativen, finanziellen und strategischen Risiken in sämtlichen Geschäftsbereichen und auf Stufe der Gruppe. Er ist verbunden mit einer Risikoüberwachung, einem Massnahmenplan und einem standardisierten Reporting.

Per Ende 2018 standen aus Sicht der Gruppe vier Risiken im Vordergrund: 

Der 2018 überarbeitete Anhang zur Konzernrechnung umfasst ein neues Kapitel zum finanziellen Risikomanagement mit einer detaillierten Beschreibung der Risikofaktoren und derer Bewirtschaftung (siehe Finanzbericht).

Erstmals hat Conzzeta 2018 eine Wesentlichkeitsanalyse für die systematische Bewertung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) durchgeführt. Der Prozess und die neun wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen der Gruppe sind im neuen Kapitel Verantwortung dargestellt. Die Wesentlichkeitsanalyse dient als Grundlage für eine fokussierte und konsistente Berichterstattung zu den relevanten Themen, die 2019 entwickelt wird. Der Geschäftsbereich Outdoor publizierte 2018 darüber hinaus mit der «We Care»-Strategie transparente Nachhaltigkeitsziele für die nächsten fünf Jahre. Die neue Strategie umfasst vier Schwerpunkte in den Bereichen 1) ressourcenschonende und 2) sozial verantwortliche Produktion, 3) Tierwohl sowie 4) die Minimierung von Schadstoffen in den Lieferketten und Produkten.

Umsatzentwicklung und Ertragslage

Die 2018 von der Gruppe realisierte Steigerungsrate von 20,2% beim Nettoumsatz entspricht absolut einem Betrag von CHF 299,4 Mio. Davon entfielen CHF 154,5 Mio. auf organisches Wachstum, CHF 126,9 Mio. auf den Nettoeffekt aus Änderungen im Konsolidierungskreis und CHF 18,0 Mio. auf einen Währungsgewinn. In allen Segmenten und auf Gruppenstufe in allen drei Regionen Europa, Amerika und Asien legte der rapportierte Nettoumsatz im Jahresvergleich zweistellig zu. Operativ auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Änderungen im Konsolidierungskreis und Wechselkurseffekte, ergaben sich in drei von vier Segmenten deutliche Umsatzfortschritte. Im Segment Chemical Specialties dagegen belastete die in Europa und Asien im zweiten Halbjahr nachlassende Dynamik im Automobilsektor die Geschäftsentwicklung mit einem Minderumsatz von 2,5%.

Mit einem Betriebsergebnis 2018 von CHF 146,8 Mio. und einer EBIT-Marge von 8,2% erreichte die Gruppe ohne Sondereffekte dank der auf hohem Niveau nochmals verbesserten Ertragslage im Segment Sheet Metal Processing die mittelfristig angestrebte Bandbreite von 8% bis 10%. 2017 betrug der EBIT CHF 123,2 Mio. und die Marge 8,2% (7,6% ohne den Gewinn von CHF 8,8 Mio. aus dem bereits erwähnten Verkauf des US Joint Venture). Obwohl im Berichtsjahr das Betriebsergebnis in drei von vier Segmenten deutlich verbessert werden konnte, ist der Ergebnisbeitrag der Segmente noch zu einseitig. Das Segment Sheet Metal Processing trug 90,3% zum Betriebsergebnis bei, vor allem weil die Profitabilität im Segment Chemical Specialties 2018 von CHF 16,0 Mio. (ohne Veräusserungsgewinn) auf CHF 5,8 Mio. eingebrochen ist. Wichtigste Gründe dafür sind hohe Rohstoffkosten vor allem im ersten Halbjahr, Reorganisationskosten von CHF 5,5 Mio. im Zusammenhang mit der Integration von Otto Bock Kunststoff, der Aufbau des regionalen Geschäftsmodells sowie das bereits erwähnt nachlassende Geschäft im Automobilsektor.

Insgesamt offenbart die Ertragslage trotz der 2018 erzielten Fortschritte einen anhaltenden Handlungsbedarf für weitere Ergebnisverbesserungen in den Segmenten. Der gesamte Betriebsaufwand legte gegenüber Vorjahr im Vergleich zum Nettoumsatz unterproportional um 18,8% auf CHF 1ʼ658,3 Mio. zu. Darin enthalten sind die Anstrengungen für zusätzliches Wachstum bei gleichzeitigen Effizienzsteigerungen.

Unter anderem dank der in steuerlicher Hinsicht günstigen regionalen Ergebnisentwicklung resultierte im Vorjahresvergleich eine etwas tiefere Steuerquote von 20,4%, die dazu beitrug, das schwächere Finanzergebnis teilweise zu kompensieren. Das Konzernergebnis lag 2018 mit CHF 114,8 Mio. um 17,9% über Vorjahr (CHF 97,4 Mio.), welches aber den erwähnten Veräusserungsgewinn beinhaltete. Die im Berichtsjahr erfassten Minderheitsanteile betrugen CHF 18,2 Mio. (Vorjahr CHF 13,7 Mio.).

Finanzierung, Investitionen und Devestitionen

Die Gruppe erwirtschaftete 2018 einen freien operativen Cashflow von CHF 83,4 Mio., nach CHF 65,4 Mio. im Vorjahr. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen betrugen CHF 72,2 Mio., nach CHF 37,3 Mio. im Vorjahr. Erwähnenswerte Einzelinvestitionen im Jahr 2018 waren im Segment Outdoor ein Showroom am Standort Seon und die Modernisierung bzw. der Ausbau von Verkaufsstandorten, im Segment Sheet Metal Processing der Baubeginn des US-Montagewerks in der Nähe von Chicago, die laufende Erneuerung einer Werkshalle am Standort Niederönz sowie der Ausbau der Vertriebsinfrastruktur und im Segment Chemical Specialties die Erweiterung von Produktionsanlagen in China und den USA für den Geschäftsbereich FoamPartner. Die Reinvestitionsrate erhöhte sich auf 2,0%, nach 1,3% im Vorjahr.

Der Bestand an flüssigen Mitteln per Ende 2018 betrug CHF 389,6 Mio. und die Eigenkapitalquote lag bei 67,8%. Damit verfügt Conzzeta auch nach den Zukäufen und Investitionen im Jahresverlauf über eine solide Bilanz, um die Geschäftsentwicklung nachhaltig zu unterstützen und das Portfolio aktiv zu gestalten. Für mögliche Zukäufe stehen weiterhin die Segmente Blechbearbeitung und Chemical Specialties im Vordergrund.

Rund 7% der Mitarbeitenden von Conzzeta sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Im engen Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen in anderen Fachbereichen schaffen sie die Grundlagen für innovative und kundenspezifische Produkte und Lösungen. Insbesondere unternimmt die Gruppe in allen Geschäftsbereichen erhebliche Anstrengungen im Kontext der voranschreitenden digitalen Transformation, die sie über den Group Digital Council koordiniert. Innovation auf allen Ebenen ist für alle Geschäftsbereiche eine zentrale Voraussetzung, um im zunehmend globalisierten Wettbewerb zu bestehen.

Gewinnverwendung

Conzzeta strebt eine Ausschüttungsquote zwischen einem Drittel und der Hälfte des Konzerngewinns an. Der Konzerngewinn 2018 je Namenaktie A lag bei CHF 46,76 und jener der Namenaktie B bei CHF 9,35, nach CHF 40,47 und CHF 8,09 im Jahr zuvor. Konsistent mit seiner Dividendenpolitik und unter Berücksichtigung des aktuellen Geschäftsgangs beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 16. April 2019 die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr um 12,5% höheren Dividende von CHF 18,00 pro Namenaktie A und CHF 3,60 pro Namenaktie B.

Mitarbeitende

Die Conzzeta Gruppe beschäftigte per Ende 2018 weltweit 5ʼ259 Mitarbeitende, nach 4ʼ717 im Jahr zuvor. Der Anstieg ist hauptsächlich auf den höheren Personalbestand in den Segmenten Sheet Metal Processing und Outdoor zurückzuführen. In den Segmenten Chemical Specialties und Glass Processing legte der Personalbestand nur geringfügig zu. Traditionell engagieren sich die Unternehmen der Conzzeta Gruppe in der Lehrlingsausbildung. Per Ende 2018 waren 175 Lernende an 13 Standorten in insgesamt 25 Berufen in Ausbildung.

Die Kompetenz, Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden sind die wichtigsten Faktoren für den nachhaltigen Erfolg der Unternehmen der Conzzeta Gruppe. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung danken ihnen für ihren erfolgreichen Einsatz und die im Jahr 2018 erbrachten Leistungen. Die Umsetzung der operativen und strategischen Initiativen im weiterhin herausfordernden Wettbewerbsumfeld erfordern aber auch in Zukunft erhebliche Anstrengungen.

Ausblick

Alle Geschäftsbereiche der Conzzeta Gruppe arbeiten an der Umsetzung differenzierter Planungen mit dem Ziel, ihre Marktposition zu festigen und die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Mittelfristig als Richtgrösse dient die Ambition der Gruppe, ein Umsatzwachstum von über 5%, eine EBIT-Marge von 8% bis 10% sowie eine Verzinsung der betrieblichen Nettoaktiven von über 15% zu erzielen. Im Rahmen der Konzernstrategie wird von jedem Geschäftsbereich über die Geschäftszyklen hinweg ein entsprechender Ergebnisbeitrag erwartet. Im Jahr 2019 gilt es, speziell die Profitabilität der Segmente Chemical Specialties und Outdoor zu steigern, um einen ausgewogeneren Beitrag zum Gewinn zu erreichen.

Der Geschäftsgang ist grundsätzlich geprägt vom jeweils spezifischen Marktumfeld der einzelnen Tätigkeitsbereiche. Die zum Jahresbeginn 2018 robuste wirtschaftliche Entwicklung mit einem günstigen Investitionsklima in allen Regionen hat sich im 2. Halbjahr deutlich abgeschwächt. Darüber hinaus war insbesondere im Automobilsektor eine deutliche Abkühlung der Nachfrage festzustellen, dies insbesondere in China und Europa. Die Entwicklung 2019 wird in nicht unerheblichem Ausmass davon abhängen, ob auf politischer Ebene konstruktive Lösungen gefunden werden können und inwieweit der wirtschaftliche Abschwung in China aufgefangen werden kann. 

Geopolitische und makroökonomische Unsicherheiten haben für 2019 an Bedeutung gewonnen. Für das nach dem angekündigten Verkauf des Segments Glass Processing verbleibende Geschäft geht Conzzeta derzeit von einem Nettoumsatz 2019 auf Höhe des Vorjahrs aus. Ohne allfällige Sondereffekte aus dem Verkauf wird zudem ein über die Segmente hinweg breiter abgestütztes Betriebsergebnis mit einer leicht verbesserten EBIT-Marge erwartet.

Segment Sheet Metal Processing Strategie

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